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I. Die Französische Revolution.
Schiffe und Kunstgegenstände an Frankreich ausgeliefert waren. Die französische Regierung bildete aus der Lombardei, dem Herzogtum Modena und Teilen des Kirchenstaates die Zisalpinische Republik; Genua wurde zur Ligurischen Republik erklärt. Der Rhein bildete die Grenze gegen Frankreich. Zu Rastatt sollte ein Kongreß zusammentreten, um die Entschädigungen festzusetzen, die die deutschen Fürsten für ihre Verluste auf dem linken Rhein ufer erhalten sollten. Damit war der erste Koalitionskrieg zu Ende.
4. Bonapartes Zug nach Ägypten 1798—1799 und der zweite Koalitionskrieg 1798—1802*
Nach seinen Ruhmestaten in Italien ließ Napolon sich vom Direktorium den Auftrag geben, Ägypten zu erobern. Dieser Feldzug war gegen das meerbeherrschende England gerichtet, obschon Ägypten unter türkischer Oberherrschaft stand wie noch heute. Ägypten ist das Land, das den Handel Europas mit Afrika und Asien vermittelt. Wer Ägypten stark und geschickt beherrscht, beherrscht auch den Handel nach dem Morgenlande. Während der Kreuzzüge hatte sich gezeigt, wie wichtig der Besitz Ägyptens ist. Die Besitzungen in Asien waren nicht zu halten, weil Ägypten nicht in der Hand der Kreuzfahrer war. Deshalb hatte Ludwig Ix. von Frankreich den Gedanken des Papstes Innozenz Iii. verwirklichen wollen, Ägypten zu unterwerfen, um von da aus die Besitzungen in Palästina zu schützen. Sein Plan war nicht gelungen. Leibniz machte später Ludwig Xiv. auf Ägypten aufmerksam. Napoleon nahm den Plan dieser großen Männer auf. Gern gab das Direktorium seine Zustimmung, um den ruhmreichen, beim Heere außerordentlich beliebten Feldherrn möglichst weit von Frankreich und doch im Interesse Frankreichs zu beschäftigen. Man fürchtete damals schon eine Militärdiktatur. Um die Engländer zu täuschen, ließ Bonaparte in den französischen Nordseehäfen umfangreiche Schiffsbauten herstellen, als habe er eine Landung'an der englischen Küste im Sinne. Unerwartet ging die französische Flotte im Mai 1798 zu Toulon unter Segel, nahm die Insel Malta, die von Kaiser Karl V. dem Johanniterorden überwiesen worden war, landete bei Alexandrien, siegte bei den Pyramiden und zog in Kairo ein. Unterdessen wurde seine Flotte bei Abukir von dem englischen Admiral Nelson geschlagen. Die Türkei hatte wegen des Einfalls in Ägypten Frankreich den Krieg erklärt und rüstete in Syrien zu einem Gegenangriff. Deshalb zog Bonaparte nach Syrien, nahm Jaffa und belagerte Acre; kehrte dann nach Ägypten zurück, weil die Bevölkerung sich gegen die französische Herrschaft empörte. Bei Abukir, wo ein türkisches Heer auf englischen Schiffen gelandet war, stellte er die französische Waffenehre durch Vernichtung des türkischen Heeres wieder her.
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9. Überblick über die wichtigsten Ereignisse in den Hauptstaaten.
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gewiesen wurde, erklärte er der Türkei den Krieg. England und Frankreich traten auf die Seite der Türken, Österreich und Preußen blieben neutral.
Bemerkenswert in diesem Feldzuge ist die von den Franzosen mit großer Tapferkeit ausgeführte Eroberung des Kriegshafens Sewastopol auf der Halbinsel Krim und die Erstürmung des Malakowtnrmes. Die Russen retteten ihre Waffenehre durch die Einnahme der starken armenischen Festung Kars.
Nach dreijährigem Kampfe wurde 1856 zu Paris der Friede geschlossen. Rußland gab Kars zurück, erhielt dafür das verlorene Sewastopol; das Schwarze Meer wurde den Handelsschiffen aller Völker geöffnet; Rußland verpflichtete sich, im Schwarzen Meere nicht mehr Kriegsschiffe zu halten als die Türkei, auch wurde den russischen Kriegsschiffen die Fahrt durch den Bosporus und die Dardanellen untersagt. Die christliche Bevölkerung der Türkei wurde unter den Schutz der Großmächte — nicht Rußlands allein — gestellt; der Sultan sicherte ihnen gleiche bürgerliche Rechte wie den mohammedanischen Untertanen zu.
Frankreichs Kriegsruhm war durch den Krimkrieg bedeutend gestiegen, der russische gesunken. Rußland hatte Hilse von Österreich erwartet als Gegenleistung für die Unterstützung bei der Niederwerfung des ungarischen Aufstandes. Die österreichisch-russische Waffenfreundschaft, die die preußische Regierung stets gehemmt und zu dem Vertrage von Olmütz genötigt hatte, war in die Brüche gegangen.
Englands auswärtige Politik hat große Erfolge zu verzeichnen, die auch den übrigen Mächten teilweise zugute gekommen sind. Ihr ist zu danken, daß China einige Häfen dem europäischen Handelsverkehr öffnete. Die Veranlassung dazu ist nicht rühmlich. Der Vizekönig von Kanton in China hatte ein strenges Verbot gegen den Opiumhandel erlassen. Seitdem wurde Opium durch englische Schiffe eingeschmuggelt. Dies veranlaßte die chinesische Regierung zu einem Edikt, das die Auslieferung aller Opiumkisten anordnete. Englische Kaufleute wurden gezwungen, über 2000 Kisten Opium in den Kantonfluß zu werfen; zugleich wurde aller Handelsverkehr mit England abgebrochen. Daher entstand 1840 der sogenannte Opiumkrieg, in dem die Chinesen schließlich unterlagen. Im Frieden mußte China 1841 Hongkong an England abtreten und fünf Häfen dem englischen Handel öffnen. Chinesische Übergriffe gegen fremde Kaufleute führten 1857 einen neuen Krieg Englands und Frankreichs gegen China herbei. In den Friedensbedingungen wurde beiden Nationen freier Handel zugestanden, die Duldung des Christentums und Zulassung von englischen und französischen Gesandtschaften am Hofe zu Peking ausbedungen. Mit Japan wurde 1860 ein Handelsvertrag geschlossen, der auch dieses Land dem englischen Handel öffnete.
In Indien hatte eine Vereinigung von Kaufleuten, Ostindische Kompanie genannt, den Handel beherrscht und das Land im Einver-
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110
Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648.
immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischöflichen unter Beihilfe von Verrätern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter großen Martern hingerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtürme Münsters die eisernen Käfige, in denen man ihre Leichen aufgehängt hatte. Die Bevölkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurückgeführt.
Karls V. Kriege.
»egen Tunis § 117. Indessen hatte Karl v. eine Reihe äußerer Kriege zu führen,
und aiigicr- ^ldzüge unternahm er gegen die türkischen Seeräuber, welche von den
sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Küsten unsicher machten und den Handel lahmlegten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tuuis unter Beihilfe der sich empörenden Christensklaven genommen und große Beute gemacht. Dagegen mißglückte ein Zug gegen Algier völlig; Stürme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mühe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurückführen.
Krieg gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen
8roni1' Franz I. zu führen; erst11544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgültig auf Italien verzichtete.
Im nächsten Jahre kam auch ein W a s s e n st i l l st a n d mit S u l e i -man zustande, dem freilich ein großer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen überlassen werden mußte. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu söhnn.
C. vom schmallraldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546—1555.
Der schmalkaldische Krieg. 1546—1547.
Gründe und § 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Ä* willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Kräftigung des Protestantismus muhte er eine Verstärkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glücklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anlaß zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre
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Extrahierte Ortsnamen: Tunis Tunis Algier Algier Spanien Italien Luthers Deutschland
129.
Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Wilhelms H.
69
2. Der Russisch-Japanische Krieg, 19041905. Die Japaner, das tchtigste Volk der mongolischen Raffe, blieben bis in die zweite Hlfte des neunzehnten Jahrhunderts unberhrt von fremden Einflssen. Der Mikado (Kaiser) in seinem Palast in Kioto war dem Volke unsichtbar,
stand nicht in Verbindung mit den Daimio (Statthaltern der Provinzen) und wurde beherrscht von dem Oberfeldherrn, der die Regierungsgewalt hatte. Alle Versuche europischer Völker, mit ihnen Handelsverbindungen anzuknpfen, wiesen die Japaner ab. Da erschienen 1853 acht Kriegs-schisse der Vereinigten Staaten von Amerika, und der Befehlshaber ber-brachte einen Brief seines Prsidenten, worin dieser um einen Freund-schasts- und Handelsvertrag bat. Der japanische Oberfeldherr gab nach, und bald folgten hnliche Vertrge mit europischen Mchten. Damit hrte auch das Verbot fr die Japaner, ihr Vaterland zu verlassen, auf. Die Folge war, da die Regierung des Oberfeldherrn, dem die nationale Partei aus der Verbindung mit den Fremden einen schweren Vorwurf machte, 1868 gestrzt wurde und der Mikado seine ursprngliche Gewalt zurckerhielt. Nun begann eine tiefgreifende und schnelle Umwandlung aller Staats- und Kulturverhltnisse. Der Mikado verlegte seine Residenz nach Tokio und gab eine Verfassung nach europischem Muster mit Ministerien und Volksvertretung. Die Japaner befreundeten sich mit den handgreiflichen Vorzgen der abendlndischen Kultur, schickten ihre Shne auf europische Hochschulen, riefen Europer als Lehrmeister ins Land und bewiesen in der Nachahmung des Fremden ein erstaunliches Geschick.
Als Rußland, das bis an den Stillen Ozean vorgedrungen war und seine dortigen Hfen, Wladiwostok und Port Arthur, durch die Sibirische Bahn mit Europa verbunden hatte, seine Hand auch nach Korea ausstreckte, sah sich Japan in seinen Interessen bedroht und be-gann den Krieg. Bald muten die Russen Korea rumen. Dann wurde 1904. die sdliche Mandschurei der Kriegsschauplatz. In allen greren Schlachten wichen die Russen zurck, ohne da es den Japanern gelang, ihnen den Rckzug abzuschneiden, zuletzt bei Mukden, wo mehr als eine halbe Million Menschen kmpften. Die Festung Port Arthur hatte sich schon nach erbitterten Kmpfen ergeben. Bald nach der Schlacht bei Mukden wurde die groe, aber minderwertige russische Flotte von den Japanern in der Koreastrae vernichtet. Dann kam durch die Vermittlung des Prsidenten der Union der Friede zu Portsmouth (in Nordamerika) 1905. zustande: Japan erhielt den sdlichen Teil von Sachalin, Port Arthur und die Oberherrschaft der Korea. Die Mandschurei wurde an China zurckgegeben.
3. Die russische Revolution, 19051906. Die Niederlagen und die durch den Krieg hervorgerufene Geldnot vermehrten die Unzufriedenheit des russischen Volkes mit den bestehenden Zustnden ( 127,1). Unzufrieden waren auch die angegliederten Vlkerschaften, besonders die Finnen,
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Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich.
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Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Gebieten wurde eine cisalpinischerepublik gebildet. Dafr erhielt Osterreich den greren Teil des Gebiets der Republik Venedig, der Bonaparte den Untergang bereitete.
Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich.
11. Der Feldzug nach gypten. Jetzt stand nur noch England gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so fate Bonaparte den Plan,
diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schdigen, da er gypten besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbrche; zugleich hoffte er, fo eine wertvolle Erwerbung fr Frankreich machen zu knnen. 1798 fuhr er ab. Unter-wegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehrt hatte, und befetzte die Insel. Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson unbemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte dar-auf die Reiterscharen der Mamelucken, welche gypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Py r ami d e n, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, vier Jahrtaufende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein.
Indessen aber hatte Nelson seine auf der Reede von Ab.ukir liegendeabunr. Flotte angegriffen und vernichtet. So war das ftanzfifche Heer von der Heimat abgeschnitten.
Da ihm jetzt auch die Trkei den Krieg erklrte, so machte Bonaparte einen Einfall nach Syrien, gelangte aber nur bis St. Jean d'acre, dem alten Akkon, das er nicht einzunehmen vermochte; der Feldzug mi-glckte. Nach gypten zurckgekehrt, fate er den Entschlu, fein Heer zu verlassen. Er entging den Wachtfchiffen der Englnder und landete im Herbst 1799 in der Provence.
A 12. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine 1799. riefe und allgemeine Mistimmung der die Regierung des Direktoriums vor. Da strzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. Brumaire (9. November) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als erster Konsul trat er selbst mit auerordentlicher Machtvollkommenheit an die Konsulats-Spitze Frankreichs; zwei andere Konsuln standen ihm zur Seite, waren aber ohne Macht. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Be-amten, beeinflute die Gesetzgebung. So schlo die franzsische Revolution,
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110 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648.
immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hin-gerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt.
Karls V. Kriege.
Segen Tunis y 117. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zwei Feldzge unternahm er gegen die trkischen Seeruber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm-legten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tunis unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Dagegen miglckte ein Zug gegen Algier vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren.
Kricg^gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 5 h Franzi, zu führen; erft'1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete.
Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu fuhren. I
C. Pom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555.
Der schmalkaldische Krieg. 15461547.
Grnde und 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre
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Extrahierte Ortsnamen: Tunis Algier Algier Spanien Italien Ungarns Luthers Deutschland
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daß ihr Feldherr von den Feinden umringt würde, stürmten sie wieber mit dem Ruf: „Soldaten vorwärts, den General zu retten!" gegen den Feind. Diesem Angriffe konnten die Oesterreicher nicht wiberstehen; sie würden zurückgeworfen und Bonaparte gerettet. Als dann der Friebe geschloffen war, kehrte Bonaparte nach Frankreich zurück, wo er allenthalben mit Jubel empfangen würde.
3. Nun galt es, England, den Hauptfeinb der französischen Republik zu besiegen. Zu biesem Zwecke rüstete Bonaparte ein Heer aus und segelte von Toulon nach Afrika, um von hier die ostinbischen Besitzungen der Englänber zu bebrohen. Nach einer glücklichen Ueberfahrt fonbete er in Aegypten und nahm Alexanbrien mit Sturm. Von bort zog er nach Kairo. Der Weg borthin führte durch eine große Sanbwüste, in welcher sein Heer von den mameluckischen Reitern fortwährend angefallen wurde. Bei den Pyramiden machten die Soldaten Halt, um diese Riesendenkmäler zu begrüßen. Bonaparte ries ihnen zu: „Franzosen! heute werdet ihr den Beherrschern Aegyptens eine Schlacht liefern; vergesset nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf euch herabschauen!" Mit Ungestüm griffen die Truppen an und erfochten einen glänzenden Sieg, fo daß Bonaparte jetzt ungehindert in Kairo einziehen konnte. Aber während so im Innern Aegyptens die französischen Waffen glücklich waren, vernichtete der englische Seeheld Nelson die französische Flotte bei Abnkir. Obwohl Bonaparte nun von Frankreich abgeschnitten war, verzagte er nicht; er machte noch einen Zug über Suez nach Palästina und Syrien, und kehrte dann, nachdem er den Oberbefehl über das Heer einem General übertragen hatte, heimlich nach Frankreich zurück.
Hier lag die Sache für die Republik sehr mißlich; Oesterreich und Rußland hatten den Krieg erklärt und waren siegreich vorgedrungen; dazu war im Lande selbst Uneinigkeit und Unzufriedenheit ausgebrochen. Jubelnd empsieng das Volk Bonaparte, denn nur von ihm erwartete es Sieg und Rettung. „Das Volk will und braucht einen Herrn,^ äußerte er gegen seine Vertrauten, und er war gewilligt, sich die Herrschaft zu erringen. Durch List und Gewalt setzte er es durch, daß er 1799 zum ersten Konsul erwählt wurde. Gleich seinem Lieblinge Hannibal gieng er hierauf über die Alpen und besiegte die Oesterreicher in der großen Schlacht bei Marengo (1800) und zwang den Kaiser Franz zum Frieden. Durch denselben verlor Deutschland das ganze linke Rheinufer.
4. Nach Frankreich zurückgekehrt, widmete er sich der Sorge für die innere Verwaltung des Landes , führte die Feier des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein, gründete Schulen, ließ ein vortreffliches Gesetzbuch entwerfen, prachtvolle Straßen und Kanäle anlegen und beförberte Hanbei und Gewerbe. Für solche Verbienste würde er zum Konsul auf Lebenszeit ernannt. Jetzt war es dem ruhmsüchtigen Manne ein Leichtes, den letzten Schritt zur Alleinherrschaft zu thun. Seine Freunbe rebeten balb barauf dem Volke ein, daß nur dann der Staat Ruhe, Glanz und Ruhm habe, wenn Bonaparte zum Kaiser erklärt würde; und der Senat bot ihm
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127
Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel, 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, nament-lich durch die Wirksamkeit Calvins. Johann Calvin war ein Fran-zose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, kam er nach der Stadt Genf, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend, und fand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland.
In Frankreich wurden die Hugenotten, wie die Anhnger der reformierten Kirche hier genannt wurden, blutig verfolgt.
In England entstand eine eigenartige protestantische Kirche: die anglikanische oder Episkopalkirche.
8. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die
Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittel-lndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand ab-zulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy (1544), in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete.
9. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Es gelang ihm endlich (imjahre 1545), die Berufung des Konzils zu Trient zu erwirken. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegen-ber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu.
Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491).
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2. Englands auereuropische Kriege. Die englische Herrschaft fttnbten geriet 1857 durch einen Aufstand der eingeborenen Truppen tii schwere Gefahr, die durch blutige Kmpfe berwunden wurde Die Re-giernng des indischen Reiches ging hierauf von der ostindischen Kompanie an die Komgm von England der, die spter (1876) auch den Titel einer Kaiserin von Indien" annahm. Von China, das sich bis dahin dem hu-gange fremder Völker verschlossen hatte, erzwang England in Verbindung mit Frankreich durch zwei siegreiche Feldzge (1857 und 1860). in welchen die Verbndeten bis nach der Hauptstadt Peking vordrangen, die ffnung mehrerer Hafen und des Zang-tse-kiang fr den Handelsverkehr.
Ebenso wurde das abgesperrte Japan gentigt, sich dem Verkehr mit andern Na-twnen aufzuthun. Ein Feldzug nach Abessinien (1868) machte Englands Macht auch in Afrika geltend; der König Theodor, welcher englische Unterthanen, die sein Land betraten, grausam mihandelt hatte, wurde vllig besiegt und nahm sich, nach Er-strmung seiner Bergfeste Magdala, selbst das Leben.
^ \ 111. (170.)
Der italienische Krieg; Knigreich Italien.
1859 1. Krieg gegen sterreich 1859. Nach der Unterdrckung der Auf-stnde von 1848 und 1849 fand das Verlangen der Italiener, ihr Land von der sterreichischen Herrschaft zu befreien und zu einem Staate zu vereinigen, besonders durch den König Viktor Emanuel von Sardinien und seinen Minister Cavour Untersttzung. Insgeheim wurde ein Bndnis zwischen Sardinien und Frankreich gegen sterreich abgeschlossen; als in Sardinien gefahr-drohende Kriegsrstungen betrieben wurden, berschritt ein sterreichisches Heer die sardinische Grenze. Hiermit begann der italienische Krieg. Die vereinigten franzsisch-sardinischen Truppen schlugen die sterreicher in der Schlacht bei Magenta (4. Juni), rckten in Mailand ein und siegten 1859entscheidend in der Schlacht bei Solferino (24. Juni). Im Frieden zu Zrich trat sterreich die Lombardei ab, welche von Napoleon an Sar-dinien gegeben wurde, behielt aber Venedig. Bald darauf schlssen sich auch Toskana, Parma, Modena und ein Teil des Kirchenstaates an Sardinien an, das jedoch Savoyen und Nizza an Frankreich als Lohn fr dessen Hilfe abtreten mute.
2. Das Knigreich Italien. Im folgenden Jahre (1860) landete Garibaldi, der khne Fhrer italienischer Freischaren, mit 1000 Mann auf Sizilien und brachte die ganze Insel zum Abfall von der neapolitanischen Herrschaft. Dann setzte er nach dem sditalischen Festlande der und hielt bald seinen Einzug in die Hauptstadt Neapel. Darauf nahm ein Heer Viktor Emanuels den Kirchenstaat in Besitz bis auf die Stadt Rom und deren nchste Umgebung, das sogenannte Patrimonium Petri, das dem Papste blieb. Das Knigreich Neapel und der grte Teil des Kirchenstaates wurden
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Extrahierte Personennamen: Theodor Viktor_Emanuel Viktor Napoleon Garibaldi Viktor_Emanuels Viktor
Extrahierte Ortsnamen: Englands England Indien China England Frankreich Peking Japan Abessinien Englands Afrika Magdala Italien Sardinien Sardinien Frankreich Sardinien Magenta Mailand Venedig Parma Modena Sardinien Nizza Frankreich Italien Sizilien Neapel Rom Petri Neapel
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westlich an Algerien grenzenden, erzreichen und zum Teil fruchtbaren Sultanat hatten (1880) eine Anzahl Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, einen Vertrag geschlossen, der allen gleiche Gerechtsame einräumte. Unbekümmert darum einigte sich (1902) Frankreich mit Italien, daß jenes sich Marokko, dieses Tripolis sollte nehmen dürfen (s. 3), und (1904) mit England, das sich für die Zulassung der Franzosen in Marokko freie Hand in Ägypten ausbedang. Da landete (1905, Quf einer Mittelmeerreise) der deutsche Kaiser in der marokkanischen Stadt Tanger, um aller Idelt zu zeigen, daß Deutschland sich nicht bet= leite schieben lasse. Das hätte leicht zum Krieg führen können. Hb er Frankreich hielt sich noch nicht für stark genug, und Deutschland war friedliebend. Unter Zuziehung anderer Großmächte einigte man sich ^it knapper Not (1906) in einer zehnwöchigen Verhandlung zu Alge= faas (bei Gibraltar). Drei Jahre später schlossen sogar Deutschland Frankreich einen Sondere ertrag, der den Deutschen gestattete, die Eichen (Erzlager in Marokko auszubeuten und ungehindert Handel zu Reiben, den Franzosen aber die Sorge um Ruhe im Lande übertrug, °Qs heißt nötigenfalls die militärische Gewalt. Schon sehr bald (1911) 9ab den Franzosen ein Aufstand der (Eingeborenen den willkommenen "Nlaß, mit Heeresmacht von Casablanca nach Fes einzudringen. Da ^sandte Deutschland warnend das Kanonenboot „Panther" nach ^9<tdir. Wieder war Krieg in Sicht, und diesmal schien England den Franzosen beistehen zu wollen. Aber nochmals blieb der Friede erhalten, r^ch langen Verhandlungen überliefe Deutschland den Franzosen Marokko, wogegen ihm diese den südlich an die deutsche Kolonie ^merun grenzenden Teil von Französisch-Kongo abtraten, an Flächen« ^fang beinahe so groß wie das Königreich Preußen (It. 87, 4).
Die Franzosen waren nun nach (England die größte Kolonialmacht, Namentlich beherrschten sie von Tunis bis zum Atlantischen (Dzean das ,J|nen so bequem gelegene nordafrikanische Küstenland. Das sollte %en auch, so dachten die Franzosen, die schwarzen Hilfstruppen gegen eut!chland liefern. Denn unverhohlen, durch den Marokkohandel nur Noch verstärkt, blieb ihr Sinn auf Vergeltung, auf Edieber* e t oberung von€lfaß*£othrtngen gerichtet, ja, wie schon seit Jahrhunderten, auf (Erlangung desganzenltnfeenrheinufers. !& 6 e^ene ®ren3e gegen Deutschland hatten sie seit 1871 durch eine zu bezwingende Reihe großer und kleiner Festungen gesichert, k en^ger ihre belgische Grenze. Durch Belgien hindurch konnten also utlche Heere leichter nach Frankreich hinein als weiter südlich. So
Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ii. flusg. A. 15
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